Valparaíso könnte man auch als Freilichtmuseum bezeichnen. Als Kunstmuseum mit Gratis-Eintritt. Es gibt kaum eine Straße, in der es kein kleineres oder größeres Kunstwerk zu bewundern gibt. Street Art wohin das Auge reicht. Valparaíso hat mich auf den ersten Blick überzeugt. Chaotisch, durcheinander, bunt, lebendig, authentisch und sympathisch; so würde ich Chiles Kulturhauptstadt beschreiben. Und ich finde, Valparaíso hat mehr als nur einen Tagesausflug verdient.
Valparaíso Vibes
Wenn ich an Valparaíso denke, dann denke ich an ein herrliches Durcheinander aus in Hügel gebauten Häusern und ein kaum überschaubares Geschlängel aus Straßen und Gassen. Ich denke an Straßen, die ein wenig “shabby” wirken, dabei aber so erfrischend farbenfroh sind, dass sie einen ganz besonderen Charme versprühen.
Am besten lassen sich Valparaísos Hügel (Cerros) zu Fuß erkunden. Verschnaufpausen, die man brauchen wird, eröffnen tolle Ausblicke über die Stadt und den Hafen. Falls doch mal die Puste ausgeht, steigt man einfach in einen der teils rasant fahrenden Busse und hat gleich ein kleines Abenteuer mit dazu gebucht.
Hier und da lässt sich das Bezwingen der Hügel auch durch einen etwas in die Jahre geratenen, rappelnden Aufzug erleichtern. Eine Fahrt kostet nur Peanuts und ist ein nettes, kleines Erlebnis.
Einem Plan folgen beim Erkunden der Stadt? Ich würde sagen, der Stadtplan kann getrost in der Tasche bleiben. In den vielen verwinkelten Sträßchen wird man sich wahrscheinlich eh verlaufen. Aber das ist Teil der Erfahrung und des Spaßes. Treibenlassen und genießen was kommt.
Valparaíso Street Art
Dass sich viele Street Art Künstler der Stadt angenommen haben war einer meiner Hauptgründe nach Valparaíso zu reisen. Wie gut, dass es nur einen Katzensprung – eine circa zweistündige Fahrt – von Santiago entfernt liegt und somit leicht in die Reiseroute zu integrieren war.
Meine Top-Empfehlung für Valparaíso: Valpo Street Art Tours
Wer mehr über Street Art im Allgemeinen (“Tags”, “Throw ups”, “Murals”, “Toy” etc.) sowie Valparaísos Street Art im Speziellen erfahren möchte, sollte unbedingt eine Tour mit Valpo Street Art Tours einplanen. Eine GraFREEti-Tour, bei der man am Ende nur so viel bezahlt, wie man selbst für angemessen hält, hat einen guten Überblick gegeben und wurde von einem lokalen Künstler geführt, der nicht nur eine Menge über die Hintergründe einzelner Werke erzählen konnte, sondern viele der Künstler auch noch persönlich kannte.
Und wer dem Ganzen noch die Kirsche obendrauf setzen will, der sollte unbedingt an einem Workshop teilnehmen und sich selbst als Künstler in Valparaísos Straßen erproben. Es war mein persönliches Valparaíso-Highlight! Und auch wenn Valpo-Street Art Tours augenzwinkernd auf ihrer Website festes Schuhwerk für den Workshop empfiehlt (damit man schnell genug vor der Polizei weglaufen könne), ist diese Aktion natürlich völlig legal und auf Flächen, die unter Absprache “bearbeitet” werden dürfen.
Weitere Infos zur Valparaíso-Reise
Anreise: Von Santiago aus ist Valparaíso unkompliziert mit dem Bus zu erreichen. Vom Santiago Busterminal zum Valparaíso Busterminal dauert es ca. 1,5-2 Stunden. Die Fahrt kostet etwa 6000 Chilenische Pesos und ist damit erschwinglich. Hat man eine Unterkunft in Valparaíso gebucht, empfiehlt es sich, am Busterminal in Valparaíso ein Taxi zur Unterkunft zu nehmen. Valpos Hügel mit Gepäck zu bezwingen wirkte eher wenig verlockend.
Unterkunft: Unterkünfte für jeden Geldbeutel gibt es in Valparaíso massig. Meine Unterkunft (“Casa Kultour”) kann ich bedingt weiterempfehlen. Ein sehr charmantes Häuschen mit einem kleinen Café in einer perfekten Lage. Leider ließ der Service zu wünschen übrig. Wer jedoch nicht allzu viel erwartet und die Präferenz auf die Lage setzt, wird nicht enttäuscht sein.
Stadtführungen: Wer eine Stadttour machen möchte, kann sich täglich entweder um 10 oder um 15 Uhr ohne Voranmeldung und Reservierung auf der Plaza Sotomayor einfinden und Ausschau nach rot-weiß gestreiften T-Shirts halten. Das sind die “Wallys”, die Tourguides der Tour4Tips-Tours. Die Tour findet sowohl in englischer als auch in spanischer Sprache statt und dauert etwa drei Stunden. Wie der Name der Tour schon sagt: am Ende werden “Tips”, also Trinkgelder gegeben. Jeder gibt das, was er für angemessen hält.
Und am Ende gestehe ich: Valparaíso hat mich so begeistert, dass ich sogar auf den geplanten Tagesausflug nach Viña del Mar verzichtet habe. Ein sauberer und gepflegter Badeort für die etwas Betuchteren klang nicht spannend genug um Valparaísos aufregende Straßen zu verlassen. Vielleicht habe ich diesen Ort also verpasst, aber wer weiß, welches fantastische Kunstwerk ich möglicherweise in Valparaíso nicht gesehen hätte, wenn ich nach Viña gefahren wäre… nicht auszudenken! 😉 Für mich war es jedenfalls die richtige Entscheidung für diesen Moment.
Hinweis: Der Artikel enthält (unbezahlte) Werbung.
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