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Stippvisite: Santiago de Chile an einem Tag

Was habe ich von Santiago de Chile erwartet? Nicht viel um ehrlich zu sein. Viel Lärm, viele Menschen, Smog, wenig Grün, Dreck, möglicherweise zwielichtige Gestalten und ein insgesamt hektisches Treiben. Eine südamerikanische Großstadt eben. Stattdessen gefunden habe ich aber eine recht saubere und verhältnismäßig geordnet wirkende Stadt, ausreichend Grünflächen zum Relaxen, tolle Aussichten, fantastisches Wetter, freundliche und sehr entspannte Chilenen und ein Streetart-Mekka, was meine Kamera stundenlang zum Glühen brachte. Santiago de Chile hat mich positiv überrascht! In meinem Artikel verrate ich dir die schönsten Sehenswürdigkeiten von Santiago de Chile, die du an einem Tag sehen und bei denen du den Vibe der Stadt gleich mit einfangen kannst.

Die besten Sehenswürdigkeiten von Santiago de Chile an einem Tag

Ich habe nur wenig Zeit in der chilenischen Hauptstadt eingeplant. Auf das Ablaufen der größten Touri-Hotspots habe ich verzichtet und beispielsweise den Palacio de la Moneda (chilenischer Präsidentenpalast) nur im Vorbeifahren gesehen. Auch habe ich keines der zahlreichen Museen besucht. Das wäre an nur einem Tag einfach viel zu stressig und nahezu unmöglich gewesen. Mir ging es eher darum, auch etwas von der Atmosphäre der Stadt einzufangen, einen ersten Überblick zu bekommen und wenige, aber schöne, ausgewählte Ziele zu besuchen – das waren vor allem der Cerro Santa Lucía und der Cerro San Cristobal, von denen man eine schöne Aussicht auf die Stadt haben sollte, aber unter anderem auch der Stadtteil Bellavista, wo es bunt und kreativ zugehen sollte.

Cerro San Cristobal

Der Morgen in Santiago lässt sich wunderbar mit einer Fahrt oder einem Spaziergang auf den Cerro San Cristobal im Stadtteil Bellavista beginnen. Sofern man sich für die Fahrt entscheidet, hat der Morgen den Vorteil, nicht in einer langen Schlange anstehen zu müssen, wie das mittags der Fall war. Ich entschied mich für die Fahrt mit dem grünen, rappelnden Wägelchen, das gemächlich den Berg emporzuckelt. Und die spaßige Fahrt lohnt sich allemal! Oben angekommen beeindrucken super Aussichten über die Stadt. Zur Spitze des Hügels, auf dem eine weiße Maria-Statue thront, läuft es sich durch gepflegte Grünanlagen. Hier habe ich es eine ganze Weile ausgehalten. Bänke laden zum Verweilen ein, es gibt sowohl Sonnen- als auch Schattenplätze, im Hintergrund ertönt eine leise, kirchliche Musik. Die Atmosphäre hat etwas sehr friedliches und beruhigendes.

Cerro San Christobal, Santiago de Chile

Auffahrt Cerro San Christobal, Santiago de Chile

Blick über Santiago de Chile

Cerro San Christobal, Santiago de Chile

Cerro Santa Lucía

Dann geht’s auf einen weiteren Hügel von Santiago, den Cerro Santa Lucía, der sich locker zu Fuß bezwingen lässt. Zwar sind die Aussichten von hier nicht so beeindruckend wie vom Cerro San Cristobal, aber durchaus den Spaziergang wert. Eine gepflegte Parkanlage – übrigens schwer zu übersehen ein beliebter Platz für frisch verliebte Pärchen – umgibt den Cerro Santa Lucía und lädt in der Mittagssonne zu einem Päuschen im Schatten ein.

Santa Lucia Santiago de Chile

Santiago de Chile

Santiago de Chile

Plaza de Armas

Vom Cerro Santa Lucía geht es über den Paseo Estado – eine belebte Fußgängerzone – auf direktem Wege zum Plaza de Armas, dem Kern der Stadt. Kinder planschen im Brunnen mittig auf dem Platz, Eltern sitzen auf Bänken drumherum, Businessmenschen laufen mit dem Handy am Ohr auf und ab, Menschen genießen schmatzend ihre Mittagspause, Touristengrüppchen trotten einem Guide im weiß-rot gestreiften Shirt hinterher, ältere Herren spielen an Tischen Schach. Ich beobachte das Treiben eine Weile und stelle spätestens hier fest: die Chilenen scheinen ein wirklich freundliches und entspanntes Volk zu sein. Ich fühle mich hier sehr wohl.

Santiago de Chile

Santiago de Chile

Schachspieler in Santiago de Chile

Mercado Central

Vom Plaza de Armas geht es ein paar Blocks weiter gen Norden zum Mercado Central. An den Auslagen an Fisch und den mit Schürzen und Gummistiefeln bekleideten Fischverkäufern vorbeigeschlängelt, öffnet sich eine Halle, in der es frisch zubereitete und wunderbar duftende Fischgerichte zu verschmausen gibt.

Fischmarkt in Santiago

Barrio Bellavista

Am Ende des Tages lohnt sich ein Schlenker zurück zum Barrio Bellavista. Der Weg führt durch Parks und Grünanlagen, die sich auch zum zwischenzeitlichen Ausruhen in der angenehm warmen Nachmittagssonne anbieten. Santiago ist erstaunlich grün und so ein Päuschen in der Sonne mitten im europäischen Winter ein pures Glück!

Santiago Park

Im Barrio Bellavista ist es am besten, einfach nur umherzuschlendern. Das Straßenbild ist kunterbunt und wer Streetart mag, wird nicht enttäuscht sein!

Barrio Bellavista

Barrio Bellavista

Barrio Bellavista Streetart

Mein Fazit

Ein Besuch in Santiago gehört in Chile irgendwie dazu und bietet sich schon dadurch an, dass die meisten Flüge über Santiago gehen. Die Stadt hat mich insbesondere in ihrer entspannten Atmosphäre sehr überrascht. Auch als alleinreisende Frau hatte ich (tagsüber – nachts war ich nicht unterwegs) keinerlei Probleme oder unerwünschte, lästige Aufmerksamkeit. Insgesamt halte ich ein oder zwei Tage für einen Santiago-Besuch im Rahmen einer Rundreise dennoch für ausreichend. Mit großen Highlights fährt die Stadt eben auch nicht auf.

Zu guter Letzt kann ich noch meine Unterkunft, das Hostal Rio Amazonas, weiterempfehlen. Eine gute Lage zum Erkunden der Stadt, sauber und gemütlich für einen fairen Preis.

 

Hinweis: Der Artikel enthält (unbezahlte) Werbung, z.B. aufgrund einer Hotelempfehlung.

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