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Schottland: 10-tägige Rundreise mit dem Auto

Old Man of Storr, Isle of Skye

Schottland ist nicht nur für guten Whiskey und Dudelsäcke bekannt, sondern ganz besonders für seine wunderschönen grünen, hügeligen und rauen Landschaften. Für diejenigen, die Natur, Roadtrips und kühlere Temperaturen mögen und sich den Reisespaß nicht durch Wind und Wetter verderben lassen, ist Schottland sicherlich ein Top-Reiseziel! Da das nördlichste Land Großbritanniens nicht riesig ist, eignet es sich wunderbar für eine Rundreise. In diesem Artikel stelle ich euch eine individuelle Route für eine Rundreise durch Schottland vor und zeige euch außerdem, was ihr an den jeweiligen Orten erleben und unternehmen könnt.

Die Rundreise durch Schottland auf einen Blick

  • Tag 1 & 2: Edinburgh (2 Übernachtungen)
  • Tag 3: Stirling – Callander ( 1 Übernachtung in Callander)
  • Tag 4 & 5: Fort William (2 Übernachtungen)
  • Tag 6& 7: Isle of Skye (2 Übernachtungen)
  • Tag 8 & 9: Loch Ness (2 Übernachtungen)
  • Tag 10: Pitlochry (1 Übernachtung)
  • Tag 11: Rückfahrt nach Edinburgh und Abreise

Rundreise Schottland: Edinburgh

Edinburgh

Wir starten unsere Rundreise in Schottland’s Hauptstadt Edinburgh. Unseren Mietwagen holen wir erst in zwei Tagen ab, den brauchen wir in Edinburgh noch nicht. Daher geht es zunächst mit dem Bus (Airlink 100) vom Flughafen ins Stadtzentrum. Der Bus hält direkt vor dem Flughafenterminal, fährt alle 10 Minuten ab und kostet überschaubare 4.50 Pfund für eine Einzelfahrt – inklusive sehr freundlichen Busfahrern. Die Fahrt ins Zentrum dauert etwa 30 Minuten.

Wir haben auf unserer Reise knappe zwei Tage für Edinburgh eingeplant. Das ist natürlich nicht genug, um jeden Winkel der Stadt zu erkunden, aber um ein paar ausgewählte Dinge zu unternehmen. Nicht verpassen solltet ihr:

Die Royal Mile: Sie verläuft zentral durch Edinburgh’s Altstadt und erstreckt sich vom Edinburgh Castle bis zum Holyrood Palace. Wer mag, kann natürlich beide besichtigen. Auf der Royal Mile findet ihr neben (eher teuren) Pubs auch zig Souvenirshops, Cashmere-Ware ohne Ende, Straßenkünstler und – natürlich – eine Menge Touristen. Besonders interessant sind außerdem die von der Royal Mile abgehenden, engen Gassen, die sogenannten Closes. Im mittelalterlichen Edinburgh lebten in einer solchen schaurig, dunklen und dreckigen Gasse teils hunderte Menschen, während die oberen Stockwerke der angrenzenden Häuser von den feineren Leute bewohnt waren.

Royal Mile Edinburgh

Die Royal Mile

Closes Edinburgh

“Close” auf Edinburgh’s Royal Mile

Calton Hill: Von hier gibt es die beste Aussicht auf Edinburgh’s Altstadt. Calton Hill erreicht man von der Royal Mile in etwa 20-30 Minuten Fußweg.

Calton Hill Edinburgh

Aussicht vom Calton Hill

Aussicht Calton Hill Edinburgh

Arthur’s Seat: Neben Calton Hill ist Arthur’s Seat ein weiterer Hügel von Edinburgh, allerdings mit 251 Metern auch der Höchste.  Um hierhin zu kommen, biegen wir am Holyrood Palace, also quasi am Ende der Royal Mile, rechts in Richtung Holyrood Park ab und folgen von hier dem Weg hinauf zum Arthur’s Seat. Der Aufstieg dauert etwa eine halbe Stunde. Oben hat man einen tollen 360°-Blick über Edinburgh und Umgebung.

Arthur's Seat Edinburgh

Aussicht vom Arthur’s Seat

Arthur's Seat Edinburgh

Gelbes Blütenmeer beim Aufstieg auf den Arthur’s Seat.

Mercat Tours – Vaults und Gruselgeschichten: Um ein wenig tiefer in die Geschichte Edinburgh’s einzutauchen, müssen wir in den dunklen Underground von Edinburgh hinabsteigen. Die nur von wenigen Kerzen beleuchteten Vaults (Kammern) beherbergten früher Lagerräume für Handwerker, Werkstätten oder Tavernen, wurden schließlich aber Unterschlupf für Obdachlose und Kriminelle. Noch heute sollen die nicht zur Ruhe gekommenen Seelen einiger von ihnen hier unten leben. Zugang zu den Vaults erhält man im Rahmen einer Tour – wahlweise mit ausschließlich historischen Informationen oder aber mit Gruselfeeling und Geistergeschichten.

Mercat Tours Edinburgh

Schaurige Geschichten bei Mercat Tours über die nicht zur Ruhe gekommenen Seelen im Edinburgh’s Underground.

Rundreise Schottland: Stirling und Callander

Nach zwei Tagen in Edinburgh geht es mit dem Bus zunächst zurück zum Flughafen, wo wir unser Mietauto in Empfang nehmen. Erstes Ziel auf unserer Rundreise mit dem Auto ist das von Edinburgh etwa 50 Kilometer entfernte Stirling. Um keinen Parkplatz in der Stadtmitte von Stirling suchen zu müssen, lassen wir unser Auto am “Castleview P+R” stehen, der unmittelbar an der Autobahn M9 liegt, und fahren von hier mit dem Bus in die Stadt.

Da die Innenstadt von Stirling sehr überschaubar ist, spazieren wir hier einfach kreuz und quer durch die Straßen und kehren irgendwo zum Essen ein. Empfehlenswert ist außerdem der sogenannte “Back Walk”, der gegenüber des Stirling Central Library beginnt und bis zum Stirling Castle hinauf und an einem alten Friedhof mit toller Aussicht vorbei führt.

Stirling Schottland

Aussicht am “Back Walk”

Alter Friedhof in Stirling

Alter Friedhof in Stirling

Am frühen Nachmittag fahren wir weiter ins 30 Minuten entfernte Callander, wo wir unser Quartier für die Nacht beziehen. Die Highlands lassen sich in Callander schon erahnen. Die Umgebung ist hier schon deutlich ländlicher und hügeliger. Da der Tag noch jung ist, unternehmen wir noch eine einfache, aber sehr schöne, etwa 1,5-stündige Wanderung zu den Bracklin-Falls.

Unterkunftsempfehlung für Callander: The Knowe Guest Houseeinfach die nettesten Gastgeber, die man sich vorstellen kann!

Callander Schottland

Callander

Callander Wanderung

Keine Menschenseele weit und breit – Aussicht auf dem Rundwanderweg zu den Bracklin Falls.

Rundreise Schottland: Fort William

Am nächsten Morgen brechen wir in Richtung Fort William auf. Etwa 130 Kilometer Fahrt durch die schottischen Highlands liegen vor uns und wir haben ein paar kleinere Ausflüge gleich mit eingeplant. Da wir zudem eine Fahrt mit dem Jacobite Train (Details dazu später) ergattert haben, bleiben wir für insgesamt zwei Nächte in Fort William.

Das erste Highlight des heutigen Tages ist die Fahrt durch Glen Coe. Die raue, weite Landschaft, die tief hängenden Wolken und der Regen erfüllen wirklich jede Vorstellung, die wir uns vorher von Schottland gemacht haben.

Glen Coe Schottland

Glen Coe

Wer in Glen Coe noch nicht für eine Wanderung halten möchte (wir würden es beim nächsten Mal jedoch definitiv tun!), fährt auf direktem Wege weiter bis Fort William. Fort William selbst hat eine kleine Innenstadt, mehr eine Art Fußgängerzone, durch die man schlendern kann um sich im Anschluss in einem Pub niederzulassen.

Wir wollen jedoch nach der heutigen Autofahrt noch ein wenig aktiv werden und fahren hinein ins Glen Nevis Tal für eine kurze, etwa eineinhalbstündige Wanderung zu den Steall Falls. Der Weg ist schön, jedoch sollte man hier auf gutes Schuhwerk achten, da es im wahrsten Sinne des Wortes teils über Stock und Stein und auch über kleine Bäche hinweg geht. Wer tatsächlich das Ziel der Steall Falls erreichen möchte, muss sich außerdem am Ende der Wanderung überwinden, über ein mit Drähten gesichertes Seil über einen Fluss zu balancieren. An dieser Stelle sind einige umgekehrt – uns inklusive. 😉

Ben Nevis Schottland

Straße zum Glen Nevis Tal

Wanderung zu den Steam Falls Schottland

Wanderung zu den Steall Falls

Zu guter Letzt fahren wir nach der Wanderung noch zu dem etwa 25 Minuten entfernten, berühmten Glenfinnan Viadukt – bekannt aus Harry Potter – über welches wir am nächsten Tag mit dem Jacobite Train fahren werden. Wunderschön liegt das Viadukt inmitten der grünen, hügeligen Kulisse – ein Highlight auch für Nicht-Harry-Potter-Fans.

Glennfinnan Viadukt Schottland

Das Glenfinnan Viadukt (die “Harry-Potter-Brücke”)

Am zweiten Tag in Fort William geht es zum Bahnhof. Um 10 Uhr startet unsere Fahrt mit dem Jacobite Train. Wer Interesse an der Zugfahrt hat, sollte sich so früh wie möglich um Tickets kümmern (Ticketbuchung). Unsere hatten wir bereits ein halbes Jahr vor der Fahrt. Bei der Buchung empfiehlt es sich unbedingt ein paar Euros mehr auszugeben und Sitzplätze in der ersten Klasse zu nehmen, wo man während der Fahrt in dicken Ohrensesseln mit Tee und Keksen versorgt wird. Die zweite Klasse macht demgegenüber einen ziemlich abgenutzten und ungemütlichen Eindruck.

Jacobite Train, Hogwarts Express

Der Jacobite fährt von Fort William nach Mallaig und wieder zurück.

Jacobite Train, Hogwarts Express

Die erste Klasse des Jacobite Trains

Rundreise Schottland: Isle of Skye

Nach zwei Tagen und zwei Übernachtungen in Fort William geht die Rundreise mit dem Auto nun weiter auf die Isle of Skye – für uns der mit Abstand schönste Teil der Reise – wo wir ebenfalls zwei Tage und Nächte bleiben. Die Isle of Skye beeindruckt mit ihrer wunderschönen Natur: ganz besonders mit Hügeln und Felsen in bizarren Formen und mit besonders viel Grün. Es gibt hier viel zu sehen (sofern die Wolken nicht zu tief hängen) und zu unternehmen.

Wir besuchen in den zwei Tagen Portree, den kleinen Hauptort der Insel mit seinen bunten Häuschen, machen einen Ausflug zum Dunvegan Castle und nehmen uns viel Zeit, den Trotternish Loop zu erkunden mit einer lohnenswerten Wanderung zum Old Man of Storr, dem Besuch des Kilt Rock, der fantastischen Landschaft von Quiraing (von der wir aufgrund des Wetters allerdings nur wenig zu sehen bekommen) und vorbei an dem Ort Uig.

Portree, Isle of Skye

Portree

Old Man of Storr, Isle of Skye

The Old Man of Storr

Kilt Rock Wasserfall, Isle of Skye

Kilt Rock Wasserfall

Trotternish Loop Isle of Skye

Isle of Skye bei Regen

Hochlandrind Schottland

Highland-Rind auf der Isle of Skye

Schafe, Isle of Skye

Schmale Straßen und Schafe – ein typisches Bild von der Isle of Skye.

Rundreise Schottland: Loch Ness und Inverness

So langsam aber sicher steuern wir mittlerweile auf die letzten Tage unserer Reise zu. Von der Isle of Skye setzen wir unsere Rundreise zum etwa 160 Kilometer entfernten Loch Ness fort, wo wir zwei weitere Tage und Nächte verbringen. Unsere Unterkunft liegt in der Idylle des Ortes Dumnachdrochit, am Westufer des Loch Ness. Von dort begeben wir uns erst einmal auf eine kleine Wanderung mit Weitblick über den See. Von Dumnadrochit aus sind es etwa 30 Autominuten bis Inverness. Dort unternehmen wir zudem einen gemütlichen Stadtspaziergang. Ein paar Stündchen reichen hierfür völlig aus.

An unserem zweiten Tag am Loch Ness machen wir nicht etwa eine überteuerte Bootsfahrt auf dem See oder gehen gar in eins der kitschigen Nessie-Museen im Ort, sondern folgen der Empfehlung unseres Gastgebers und fahren ins etwa 25 Kilometer entfernte, westlich vom Loch Ness gelegene Tal Glen Affric. Hier gibt es einige (eher leichte) Wanderwege durch weitestgehend unberührte Natur sowie einige sehr schöne Aussichtspunkte.

Unterkunftsempfehlung für Dumnachdrochit am Loch Ness: Urquhart Bay B&B

Drumnachdrochit, Schottland

Wanderung entlang von bunten Blumenwiesen am Loch Ness

Loch Ness, Schottland

Loch Ness

Inverness, Schottland

Inverness

Glen Affric, Schottland

Glen Affric

Glen Affric, Schottland

Glen Affric

Glen Affric, Schottland

Glen Affric

Rundreise Schottland: Pitlochry

Pitlochry ist die letzte Station auf unserer Rundreise und liegt etwa mittig auf der Strecke zwischen Inverness und Edinburgh. Den Touristenströmen durch den doch sehr kleinen Ort nach zu urteilen, ist Pitlochry für einen Halt sehr beliebt. Tatsächlich gibt es hier aber nur eine – zugegebenermaßen hübsche – Straße mit vielen Pubs, Cafés und diversen Souvenirläden. Etwas außerhalb liegen zudem Whiskey-Destillerien, die man besichtigen kann.

Pitlochry, Schottland

Pitlochry

Wir verbringen in Pitlochry noch eine Nacht bis es zurück zum Flughafen in Edinburgh geht. Unter uns gesagt: beim nächsten Mal würden wir auf diesen Zwischenstopp verzichten und direkt nach Edinburgh durchfahren. Stattdessen würden wir diese zusätzliche Nacht beim nächsten Mal eher für Glen Coe oder für die Isle of Skye nutzen. Aber immerhin: durch den Stop in Pitlochry haben wir am Abreisetag nur noch 110 Kilometer Fahrt vor uns und sind damit – trotz Verkehr vor dem Flughafen – zeitig am Ziel um unseren Flieger zu bekommen.

Habt ihr schon einmal eine Rundreise durch Schottland gemacht? Immer her mit den Tipps: welcher Ort darf auf einer Rundreise durch Schottland aus eurer Sicht nicht fehlen?

 

Hinweis: Der Artikel enthält (unbezahlte) Werbung, aufgrund von beispielsweise Ortsnennungen und Unterkunftsempfehlungen. Meine Reise war gänzlich selbst bezahlt und nicht gesponsert.

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