Was habe ich mich wieder auf Tirol gefreut: auf die Berge, die grünen Alpenwiesen, auf das Hüttenfeeling, die deftige Tiroler Hausmannskost und – natürlich – auf das Wandern durch prächtige Bergkulissen. Die Hufe scharrten schon bei der Ankunft und so finde ich mich schließlich schon nach der ersten Nacht in den Bergen in strahlender Morgensonne auf dem Parkplatz des kleinen Bergdorfes Niederthai (1540m) im Ötztal wieder. Von hier startet die Wanderung zur Schweinfurter Hütte, die das heutige Tagesziel sein soll. Eine entspannte Wanderung zum Einklang auf die bevorstehenden Tage.
Direkt am Parkplatz in Niederthai lässt sich die schöne Dorfkirche vor dem Alpenpanorama bewundern, die wie aus einem Prospekt für den perfekten Österreichurlaub entsprungen scheint.
Der Wanderweg zur Hütte startet flach entlang des Horlachbaches durch ein kleines Waldgebiet, was jedoch immer noch Platz für ein paar Sonnenstrahlen lässt, die ihren Weg durch die Bäume finden.
Der breite Weg ist insgesamt angenehm zu laufen, bei einem nur leichten Anstieg. Nach etwa 30 Minuten Gehzeit lichten sich die Bäume dann langsam und Ausblicke auf saftig grüne Bergwiesen eröffnen sich. Die Sonne scheint und ein mildes Lüftchen weht; es ist perfektes Wanderwetter.
Bunte Blumen zieren die Wiesenränder.
Dann kommt die erste Einkehrmöglichkeit des Weges in Sicht, die Jausenstation “Larstighof” mit ihrer hölzernen Fassade und den weißen, roten und pinken Blumen an den seitlichen Fensterbänken. Hier kann man sich entweder schon kurz ausruhen oder aber (wie ich) flott hineinhuschen, um ein “Servus” loszuwerden und sich einen Stempel für die Ötztaler Wandernadel abzuholen.
An der Jausenstation vorbei, geht der Wanderweg nach einem kurzen steileren Anstieg entspannt weiter Richtung Schweinfurter Hütte. Es geht nun sachte aber stetig bergauf, so dass sich spätestens ab hier immer tollere Ausblicke genießen lassen.
Schließlich kreuzt man den Bach über eine kleine Brücke und es geht über zur letzten Wegetappe – nun etwas steiler – in Richtung Tagesziel. Kurz vor der Brücke gibt es auch die Möglichkeit einen alternativen Weg querfeldein zu nehmen. Dieser führt dann, anstelle der Schotterstraße, auf direktem Wege durch grüne Wiesen steil hinauf zur Schweinfurter Hütte.
Etwa zwanzig Minuten vor Erreichen des Ziels, passiert man noch eine kleine Alm, die ebenfalls Einkehrmöglichkeit bietet. Fast hole ich mir hier noch eine unfreiwillige Dusche durch das Kälbchen ab, welches wild mit dem Wasserschlauch spielt.
Wenig später sieht man vom Wege aus auch schon die Schweinfurter Hütte inmitten eines grünen Berghanges liegen. Und jetzt ist es wirklich nur noch ein Katzensprung.
An der Hütte mit den grünen Fensterlädchen angekommen, lädt die Sonnenterrasse zum ausruhen, trinken und essen ein. Hinter der Hütte gibt es sogar ein paar Sonnenliegen für diejenigen, die es ganz gemütlich mögen.
Hat man sich angemessen gestärkt und ausgeruht, erfolgt der Abstieg zurück nach Niederthai schließlich über denselben Weg.
Fazit
Die Tour von Niederthai zur Schweinfurter Hütte ist eine bequeme und leichte Wanderung, die nur wenig an den Kräften zehrt. Der Weg ist gut geeignet für Familien, auch mit kleineren Kindern. Von Niederthai aus ist die Hütte in zwei Stunden zu erreichen, zurück geht es bekanntlich etwas schneller. Die grünen Wiesen und Berghänge mit teils bunten Blumen, aber ganz besonders auch die schönen Ausblicke unterwegs, sprechen eindeutig für diesen Weg. Insgesamt ein wirklich tolles Wandererlebnis für diejenigen, die es gerne gemütlicher mögen oder die den (Wieder-) Einstieg ins Wandern suchen. Viel Spaß dabei!
Und in diesem Sinne “Pfiati”!
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