Eigentlich hatten wir für den heutigen Tag nur eine kleine Wanderung rund um die Wastlhöhe über Dienten am Hochkönig eingeplant, damit sich die müden Beine von den Wanderungen der letzten Tage mal ein wenig erholen können. Ganz so klein ist unsere Wanderung am Ende dann aber doch nicht ausgefallen. Viel zu schön waren einfach die Landschaften und die Ausblicke auf das Steinerne Meer und das Hochkönigmassiv, von denen wir einfach nicht genug bekommen konnten. Schließlich verschlug es uns heute von der Bergstation Bürglalmbahn (1620m) über die Wastlhöhe (1737m) zum Ahornstein (1848m), herunter zur Tiergartenalm (1540m) und über die Zachhofalm (1578m) zurück zur Bergstation Bürglalmbahn. Eindrücke dieses landschaftlich wirklich tollen Wanderweges mit ganz besonders schönen Einkehrmöglichkeiten zeige ich euch in diesem Blogpost.
Bergstation Bürglalmbahn bis zur Wastlhöhe (1737m)
Um bereits mit tollen Panoramaaussichten in die heutige Wanderung zu starten, lassen wir uns vom Ortszentrum in Dienten mit der Bürglalmbahn in knapp 10 Minuten auf eine Höhe von 1620 Metern befördern. Gleich hinter dem Lift beginnt unser Weg – ein Forstweg – in Richtung Wastlhöhe. Durch die Tannen am Wegesrand lugen direkt zu Beginn des Weges erste, tolle Ausblicke auf die umgebene Berglandschaft hervor. Das Wetter ist heute perfekt. Die Sonne scheint, die Sicht ist klar und die Höhenluft angenehm kühl.
Den Weg von der Bergstation Bürglalmbahn bis zur Wastlhöhe teilen wir uns (leider) mit recht vielen Menschen, was vermutlich daran liegt, dass die Bergbahn nur drei Tage pro Woche in Betrieb ist (Stand Sommer 2019). Viele Grüppchen, insbesondere mit Kindern, drehen aber bereits an der Wastlhöhe, die wir nach etwa 10 Minuten Fußweg erreichen, wieder um oder zweigen auf den Weg zur schönen Zachhofalm ab, die von hier aus in nur 30 Minuten zu erreichen ist.
Wastlhöhe bis zum Ahornstein (1848m)
Wir ziehen recht zügig an der Wastlhöhe vorbei und folgen der Beschilderung in Richtung Ahornstein. Ein kurzes Stück führt uns der Weg noch über die Forststraße, dann biegt er aber rechts auf einen Pfad durch die Wiese ab, der nun steiler bergauf führt. Zwischen Kuhfladen und Grasbüscheln bahnen wir uns nun langsam aber stetig unseren Weg nach oben. Die Beine sind noch ein wenig schwer von der gestrigen Wanderung zum Statzerhaus, aber je höher wir kommen umso schöner sind die Aussichten und umso schneller sind die müden Beine vergessen.
Weiter führt uns der Trampelpfad in der nächsten halben Stunde durch Wiesen, über Kuhgatter hinweg, durch einen kurzen Waldabschnitt und an einer Kuhherde vorbei bis zum Ahornstein. Hier hatten wir mit einem Gipfelkreuz gerechnet, sehen aber zunächst einmal keines. Erst als wir direkt am Ahornstein stehen, sehen wir es traurig am Boden liegen. Für ein Foto hocken wir uns immerhin daneben und tun so, als ob wir es erlegt haben. 😉
Wir machen hier noch eine kurze Rast, genießen den Rundum-Blick und überlegen, wo es uns als nächstes hin verschlägt. Die Wanderung war bis hierher leicht und hat kaum 40 Minuten gedauert, außerdem fühlen wir uns von der Landschaft wie beflügelt. Wir wollen mehr.
Vom Ahornstein zur Tiergartenalm (1540m)
Wir entscheiden uns zur Tiergartenalm weiter zu wandern. Hierfür gehen wir erst einmal ein Stück über denselben Pfad zurück, den wir gekommen sind. Hinter einem Kuhgatter, das wir auf einer kleinen Treppe übersteigen, gabelt sich der Weg und wir folgen dem Wegweiser in Richtung Tiergartenalm, die von hier aus für eine Stunde ausgeschrieben steht. Über Wiesen steigen wir den Berg hinab. Die Landschaft und die Aussichten, die sich vor uns auftun, sind wirklich spektakulär! Grüne Wiesen und dahinter das gigantische Massiv des Hochkönigs und das angrenzende steinerne Meer.
Wir passieren dann eine unbewirtete Sennhütte und erreichen hiernach einen breiten Schotterweg. Dieser führt kurvig und zum Teil steil bergab bis hin zur Tiergartenalm. Das Laufen auf diesem Teil des Weges ist wenig angenehm, zumal es auf dem Schotter ziemlich rutschig ist. Außerdem ahne ich schon, dass wir diese ungemütliche, steile Schotterpiste auf dem Rückweg auch wieder hinaufgehen müssen. Aber erst einmal erreichen wir nun die hölzerne Sonnenterrasse der Tiergartenalm, wo wir uns ein schattiges Plätzchen suchen und uns mit Wasser, Eiskaffee und Kaiserschmarrn bestens stärken. Übrigens lohnt sich auch ein Gang durch das Innere der Tiergartenalm. Die Alm ist wunderschön – modern und trotzdem urig und gemütlich. Für mich eine der schönsten Almen, die ich je besucht habe. Zudem war das Essen köstlich und der Wirt sehr freundlich.
Von der Tiergartenalm zur Zachhofalm (1578m)
Mittlerweile sind erste dunkle Wolken am Himmel aufgezogen, so dass wir uns auf den Rückweg zur Bürglalmbahn machen, zumal für den Nachmittag Gewitter vorhergesagt sind. Direkt neben der Tiergartenalm entdecken wir glücklicherweise den “Ameisenweg”, der durch einen Wald quasi parallel zu dem zuvor gelaufenen Schotterweg verläuft. Das ist uns sehr willkommen um die unangenehme Schotterpiste zu umgehen und mein Tipp an dieser Stelle! Neben einem schön zu laufenden Waldweg gibt es auf dem Ameisenweg sogar noch informative Tafeln über Ameisen und Ameisenhügel, welche man entlang des Weges auch zahlreich sieht.
Der Ameisenweg führt uns letztlich wieder auf ein Wegstück zurück, von dem wir gekommen sind. Es geht erneut an der unbewirteten Sennhütte vorbei, wo sich der Weg gabelt. Wir folgen dem Pfad in Richtung Wastlhöhe, entscheiden uns dann aber an der nächsten Weggabelung dafür, noch an der Zachhofalm vorbeizuwandern, die nur einen kleinen Umweg auf dem Weg zurück zur Bürglalmbahn bedeutet. Wir folgen einem Trampelpfad durch bunte Blumenwiesen den Berg hinab und sehen nur wenige Minuten später die Zachhofalm unter uns liegen.
Auch von dieser Alm sind wir begeistert. Neben der schönen Sonnenterrasse gibt es einen kleinen Teich, einen Kräuterladen und einen hölzernen Verkaufstand für Limonaden, Eis und Milchgetränke. Das Essen duftet köstlich. Fast schade, das wir noch satt von unserer Almrast an der Tiergartenalm sind. So schauen wir uns nur ein wenig um und schreiten dann zum letzten Teil des heutigen Weges – zurück zur Bergstation der Bürglalmbahn.
Von der Zachhofalm zurück zur Bergstation Bürglalmbahn (1620m)
Heute geht es wirklich immer wieder abwechselnd bergauf und bergab. Da die Zachhofalm ein wenig tiefer liegt als die Bürglalmbahn, geht es nun also erneut bergauf. Wir folgen vor der Zachhofalm dem Weg über ein kurzes Wiesenstück und schreiten dann auf einem Waldpfad weiter. Angenehm kühl und schattig ist es hier, zumal die Sonne heute doch recht stark geschienen hat.
Schließlich gelangen wir zurück auf den Forstweg, den wir vom Beginn unserer heutigen Wanderung wiedererkennen. Einmal um die Kurve gegangen, sehen wir auch schon die Bürglalmbahn. Zum krönenden Abschluss legen wir uns an dieser in einen geschwungenen, hölzernen Liegesessel mit dickem, blauen Hochkönig-Kissen darauf und entspannen noch ein wenig.
Fazit des heutigen Tages: Auch wenn wir es heute eigentlich entspannter angehen lassen wollten, hat sich der Rundweg doch sehr gelohnt. Insbesondere die fantastischen Bergpanoramen und die sehr schönen Einkehrmöglichkeiten an der Tiergarten- und der Zachhofalm haben den Weg besonders lohnenswert gemacht. Nachwandern empfohlen!
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