Wir starten unsere Wanderung an der Bergstation der Schwarzeckalmbahn. Somit stehe ich noch vor dem Start des eigentlichen Weges vor meiner vermutlich größten Hürde des heutigen Tages. Dem Sessellift! Ja, eigentlich sollte ich während der Fahrt von der Tal- zur Bergstation einfach die Aussicht genießen. Tu’ ich auch – allerdings nur im Falle einer Kabinenbahn. Der offene Sessellift aber ist mir wahrlich ein Graus. Als Entschädigung für das Herzklopfen während der Fahrt werde ich an der Bergstation aber immerhin sofort mit einem prächtigen Ausblick belohnt! Die Wanderschuhe werden nochmal fest geschnürt und los geht es. Das Wetter zeigt sich ein wenig bewölkt, dafür aber mit perfekten Wandertemperaturen.
Erste Etappe: Dirndlalm (1899m)
Unser Weg führt uns heute zunächst zur Dirndlalm, von der wir dann weiter zum Statzerhaus gehen wollen. Hinter der Bergstation der Schwarzeckalmbahn kreuzen wir erst einmal ein Stück Wiese bis es auf einen breiten, hellen Schotterweg geht, der uns über die erste Teilstrecke des heutigen Weges bringt und recht sachte, aber kontinuierlich ansteigt. Schon nach wenigen Minuten können wir nun immer schönere Panoramen bestaunen. Große, grüne Berge tun sich vor uns auf. Wir lauschen dem Knirschen unserer Schritte auf dem Schotter und dem Gebimmel von entfernten Kuhglocken, während wir den Weg hinaufgehen.
Nach einer Weile passieren wir eine unbewirtete Alm und steigen ein paar Kurven weiter auf einen Trampelpfad auf, womit ein steiler Anstieg über eine Wiese beginnt. Zwischen Matschpfützen, die noch von den letzten Regentagen übrig sind und Kuhfladen bahnen wir uns unseren Weg hinauf. Das Herz pocht, der Atem geht schnell – es ist ein recht anstrengender Teil des Weges. Aber alles halb so schlimm, denn es lohnt sich immer mal wieder anzuhalten, sich umzudrehen und das beeindruckende Bergpanorama zu bestaunen, was sich mit jedem gelaufenem Höhenmeter zunehmend hinter uns auftut. Am Ende des steilen Wiesenpfades umringt uns ein gelbes Blütenmeer.
Nun ist es auch nicht mehr weit bis zur Dirndlalm. Wir durchkreuzen eine friedliche Kuhherde, die es sich teils mitten auf dem Weg bequem gemacht hat und erreichen nach rund 45 Minuten die schöne Dirndlalm.
Von der Dirndlalm zum Statzerhaus (2117m)
Da wir noch nicht lange unterwegs sind und uns noch fit fühlen, halten wir uns nicht länger an der Dirndlalm auf und gehen gleich weiter. Der Weg in Richtung Statzerhaus gabelt ein wenig unter der Dirndlalm ab, so dass wir von der Dirndlalm zunächst wieder ein paar Meter zurücklaufen müssen um die richtige Abzweigung zu nehmen. Von hier aus erkennen wir das Statzerhaus sogar schon hoch oben auf der Bergkuppel vor uns. Wir folgen nun der Beschilderung in Richtung Hundstein.
Der Weg führt über eine saftig grüne Wiese zunächst ein wenig bergab und wieder bergauf. Dann steigen wir erneut auf einen Trampelpfad auf. Der Pfad führt uns ein Stück lang eher flach den Berg entlang, so dass wir nach dem vorherigen Anstieg über die Wiese ein wenig durchatmen können. Das müssen wir auch, denn kurz darauf geht es noch einmal ordentlich in die Höhe. Die Oberschenkel brennen und hin und wieder heißt es stehenbleiben und ein paar Mal tief durchatmen.
Aber auch diesen Teil meistern wir recht flott und stehen schließlich erneut auf einem Schotterweg, der die letzten Meter zum Statzerhaus markiert. Vorbei an einer Schafherde, die am Wegesrand grast, erreichen wir unser Tagesziel nach knapp zwei Stunden Gesamtgehzeit.
Das Statzerhaus selbst wirkt optisch eher schlicht, die Terrassenplätze aber ermöglichen eine wirklich atemberaubende Aussicht auf die umliegende Bergwelt und stehen quasi direkt im Schatten des Gipfelkreuzes des Hundsteins. Bevor es wieder (auf gleichem Wege) bergab geht, stärken wir uns am Statzerhaus mit schmackhaften Würstl und Schiwasser und genießen die 360-Grad-Panoramaaussicht in vollen Zügen.
Insgesamt ist der Weg von der Bergstation Schwarzeckalmbahn bis zum Statzerhaus als leicht bis (durch die Höhe) mittel einzustufen. Zwar gibt es unterwegs ein paar anstrengende, steile Passagen, jedoch sind diese technisch nicht sehr anspruchsvoll. Zeit zum Durchatmen sollte man sich zwischendurch eh nehmen um die wunderbaren Aussichten zu genießen. Die ausgeschriebene Wanderzeit zum Hundstein ist zudem eher großzügig berechnet. Ein letzter Tipp: bei der Planung der Wanderung die Betriebszeiten der Schwarzeckalmbahn in Hintermoos beachten, sofern ihr nicht von der Talstation in Hintermoos auf das Statzerhaus steigen wollt. Die Bahn ist mittwochs, freitags und sonntags in Betrieb (Stand Sommer 2019).