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Wandern auf Curaçao – Christoffel National Park Mountain Trail

Schließe doch einmal die Augen und denke an eine karibische Insel. Was siehst du? Lass mich raten: einen Traumstrand mit feinem, weißen Sand, azurblauen, klaren Meer und ein paar Palmen, deren große, grüne Blätter sich sanft in einer leichten Brise bewegen? Ganz ehrlich, da geht es mir nicht anders. Aber da ich schon beim Vulkanwandern auf St. Lucia, festgestellt habe, dass das bei Weitem nicht alles ist, was eine Karibikinsel zu bieten hat und ich mich zugegebenermaßen nach ein paar Tagen am Strand nach Abwechslung sehne, habe ich mich auch auf Curaçao auf die Suche nach etwas Anderem begeben und mich meiner neu entdeckten Leidenschaft – dem Wandern – hingegeben.

Der Christoffel National Park

Im Westen von Curaçao liegt der Christoffel National Park, der größte National Park der Insel mit einer Größe von etwa 2300 Hektar und einer weitreichenden lokalen Flora und Fauna. Man hat die Möglichkeit, den Park entweder mit dem Auto oder auf einem der Wanderwege zu Fuß erkunden.

Christoffel Mountain Trail

Der anstrengendste, aber auch beliebteste Wanderweg im Park ist der Christoffel Mountain Trail, der auf  den 372 Meter hohen Mount Christoffel führt. Geht man direkt am Parkeingang los, dauert der Weg insgesamt drei Stunden (Roundtrip), zumal man erst den Berg erreichen muss. Eine zweite Möglichkeit ist es, mit dem Auto bis zum Fuße des Berges zu fahren um erst dort auf den Wanderweg zu steigen. Der ganze Weg dauert dann zwei Stunden, eine Stunde hoch und eine runter. Cristina und Eric, die ich in meiner airbnb-Unterkunft kennengelernt hatte, und ich entschieden uns für die zweite Option.

Gegen 9 Uhr starteten wir unseren Weg, das Ziel schon im Blick. Zugegebenermaßen machte mich der Anblick der sehr felsigen Bergspitze etwas skeptisch. Ich war mir fast sicher, dass man eine Kletterausrüstung brauchen würde, um diesen steinernen Gipfel zu erklimmen. (Und aus meiner Sicht sollte ich – fast – Recht behalten.)

Christoffel Mountain

Kaum auf dem Weg ging es auch schon in die Höhe, über Stock und vor allem über Stein.

Christoffel Mountain Trail

Pflanze Curacao

Wanderung Curacao

Abgesehen von den Höhenmetern auf recht kurzer Strecke machte die feucht-warme Luft den Weg anstrengend. Dabei war der Tag weder besonders heiß, noch besonders sonnig. Ein kleiner Regenschauer kam sogar wie gerufen und sorgte zumindest für eine kurzzeitige Abkühlung. Auch konnten wir danach immerhin behaupten, dass die Bäche, die unsere Körper hinunterflossen, Regenwasser seien (*ehem*).

Belohnt wurde der Anstieg unterwegs mit tollen Ausblicken über Curaçao.

Christoffel Mountain Trail

Christoffel Mountain Trail

Baum auf dem Christoffel Mountain Trail

Kurz vor dem Ziel wurde der steile, aber bis dahin einfach zu gehende Weg dann doch noch schwierig. Klettern über Steine und Felsen war angesagt. Spätestens an dieser Stelle war ich froh und dankbar, zwei Begleiter an meiner Seite zu haben, die mir beim Klettern nicht nur die Hand gereicht oder eine Räuberleiter gebaut haben (steigt mal mit einer Größe von 1,63m einen Felsen hoch, der ungefähr genauso hoch ist, pah!), sondern die mich auch dazu motiviert haben, nicht aufzugeben. Ums kurz zu machen: wäre ich allein gewesen, wäre ich wohl umgekehrt. Die (ungesicherten) Abgründe, die sich da neben den zu erklimmenden Felsen auftaten, haben mich nicht gerade schwindelfreies Wesen doch in eine leichte Panik versetzt.

Das Ziel

Und dann habe ich es nach schon 45 Minuten tatsächlich geschafft! With a little help from my friends. Man kommt also ohne Kletterausrüstung bis auf die felsige Spitze hinauf. Wer hätte das gedacht…? (Ich nicht.)

Aussicht vom Christoffel Mountain

Aussicht vom Christoffel Mountain Curacao

Aussicht vom Christoffel Mountain Curacao

Aussicht vom Christoffel Mountain Curacao

Nützliches

Vorbereitung: Im Prinzip nichts Neues, dennoch gerade bei der tropischen Wärme besonders zu beachten: ausreichend Wasser mitnehmen. Man riet uns für die 2-stündige Wanderung am Morgen einen Liter Wasser pro Person. Sinnvoll auch ein Snack zur Rast auf der Bergspitze, der etwas Energie mitliefert. Sonnenschutz in Form von Creme und ggf. einer Kopfbedeckung ist sicher empfehlenswert, insbesondere wenn man ein wenig am Ziel verweilen möchte, ansonsten gibt es recht viele Bäume, die unterwegs ein wenig Schatten spenden. Unbedingt auch an festes Schuhwerk denken! Bei der Hitze ist man ja schnell dazu geneigt, die Sandalen auszupacken. Bei der ein oder anderen Wanderstrecke im Park mag das sogar noch in Ordnung gehen, bei dieser Wanderung halte ich es aber definitiv nicht für angebracht (ich sage das deswegen, weil ich Leute in Sandalen hab losgehen sehen – ob sie jemals oben ankamen…who knows).

Eintrittsgeld in den Park: 12 US-Dollar oder 21 Antillen Gulden. Kann man ganz unproblematisch auch mit Kreditkarte zahlen.

Losgehen: Am frühen Morgen! Der Park öffnet um 07.30 Uhr, an Sonntagen auch schon um 06.00 Uhr. Insbesondere für diejenigen unter uns (mich eingeschlossen), die die tropisch-feuchte Wärme nicht unbedingt gewohnt sind, ist es ratsam, so früh wie möglich zu starten. Nach 11 Uhr darf man den Wanderweg übrigens auch nicht mehr beginnen. Ob das allerdings kontrolliert wird, wage ich zu bezweifeln, da ich auch noch Leute gegen 11.30h den Trail habe losgehen sehen. Nichtsdestotrotz: ratsam erscheint dies in der prallen Sonne und der tropischen Hitze sicher nicht!

Kinder: Ich würde davon abraten, die Wanderung mit Kindern zu machen. Der Weg über die Felsen ist ungesichert, die Abgründe, die sich seitlich auftun recht beeindruckend.

Allein wandern: Ich persönlich würde diese Wanderung nicht alleine machen und schaffen. Sicherlich liegt das nicht zuletzt an meiner Höhenangst, die mich an den letzten Metern zur Spitze hätte scheitern lassen, sondern auch daran, dass ich noch nie geklettert bin und überhaupt und sowieso eher ein Schisser bin. 😉 Im Prinzip denke ich aber schon, dass man den Christoffel Mountail Trail auch alleine laufen kann, vielleicht mit etwas anderen Voraussetzungen als den meinen. Zudem sind auch recht viele Leute unterwegs gewesen, so dass man nicht befürchten müsste, völlig verloren zu sein, wenn man doch mal Hilfe bräuchte.

Mein Fazit

Karibik mal anders. Gelungene Abwechslung vom Beach-Hopping!!

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7 Kommentare

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