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Chiang Mai: Mönche, Tempel und Elefanten

Nach einer Woche in Malaysia und einer weiteren Woche in Südthailand, stand eine knappe Woche Chiang Mai und Umgebung auf dem Plan. Chiang Mai, die zweitgrößte Stadt Thailands hinter  Bangkok, präsentierte sich beim Anflug unter einer dichten Smogglocke. Obwohl es aussah, wie ein Anflug im schlimmsten Herbstwetter, konnten wir uns über das Wetter unter der “Glocke” nicht beschweren. Es war warm und sonnig. Perfekt, um die Stadt in all ihren Facetten zu erkunden.

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Am Flughafen rechneten wir schon wieder mit Feilschereien um einen annähernd fairen Taxipreis, wie das in Südthailand an der Tagesordnung war. Aber weit gefehlt. Die Taxipreise waren mehr als fair, wenn nicht zu sagen äußerst günstig, und unser Taxifahrer kommunikativ und interessiert an unserer Herkunft und unserer Reise. Sehr sympathisch. Unsere Unterkunft war das Charcoa Hotel, am Rande der Altstadt. Wir hatten – weil es das schönste und größte Zimmer war – die Honeymoon Suite für etwa 50 Euro am Tag, inklusive Frühstück, gebucht. Die Unterkunft war wirklich schön und die Lage als Ausgangspunkt für Stadterkundungen optimal. So hat es uns auch nicht lange im Hotel gehalten. Schon während der Fahrt vom Flughafen zum Hotel ließ sich die Pracht der Tempel, die teilweise hinter Mauern und Toren hervorlugten, erahnen. Und auch während der Spaziergänge durch die Stadt wurden wir nicht enttäuscht. Die ganze Stadt wimmelt nur so von (meist goldenen) Tempeln. Einer schöner als der andere.

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Doi Suthep Tempel (Wat Phra That Doi Suthep)

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Kulinarisches auf dem Nachtbazar

Sehr zu empfehlen sind in Chiang Mai Besuche auf diversen Straßenmärkten bzw. dem Nachtbazar. Einfach ein bisschen umherschlendern, etwas essen, Souvenirs kaufen oder “Mutproben” starten.

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Es war wirklich eine große Überwindung. Alles andere wäre gelogen. Aber tatsächlich haben die Würmer (Silk Worm und Mehlwürmer) gar nicht so schlecht geschmeckt. Sie sind in Öl geröstet, insofern kross und innen hohl. Ich habe es mir schlimmer vorgestellt, wenngleich ich eine Tüte Chips irgendwie immer noch bevorzugen würde. An Kakerlaken und Heuschrecken habe ich mich übrigens nicht heran gewagt. Nächstes Mal. Vielleicht.

Chiang Mai Women Prison Massage Center

Unbedingt empfehlen kann ich die Massagecenter in Chiang Mai. Insbesondere die Massagen im Chiang Mai Women Prison Massage Center, wo inhaftierte Frauen als Teil ihrer Resozialisierung in Thai-Massagen oder Fußmassagen ausgebildet werden, ist sehr beliebt. Dort war leider beide Male, als ich dort war, kein Termin frei. War aber nicht weiter schlimm, da ich einfach zu dem Massagecenter verwiesen wurde, wo die bereits fertig ausgebildeten und mittlerweile aus der Haft entlassenen Frauen arbeiteten. Die Idee dahinter finde ich interessant; nämlich den Frauen nach ihrer Entlassung durch eine solche Ausbildung und neu geschaffene Arbeitsstellen eine Perspektive zu bieten. Es scheint zu funktionieren. Auch dieser Massagecenter war gut besucht. Und die Massage…fantastisch!

Tagestour nach Chiang Rai

Chiang Mai bietet sich für verschiedene Tagestouren an. Wir entschieden uns für die Tour nach Chiang Rai um den berühmten “White Temple” (Wat Rong Khun) zu sehen.

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Nach dem eher kurzweiligen und recht hektischen Besuch am White Temple (stand man irgendwo zu lange, wurde man aufgefordert weiterzugehen) fuhren wir  Richtung “Golden Triangle“, ein Dreiländereck, wo sich Thailand, Laos und Myanmar treffen.

Wir starteten dort schließlich eine Bootsfahrt auf dem Mekong River, die uns für den wohl kürzesten vorstellbaren Stopover nach Laos brachte. Dort besuchten wir einen Markt, der ganz offensichtlich nur für diese Touri-Stopps angelegt war und aus Souvenir-Ständen bestand, die von gefälschten Hollister-Shirts oder Louis Vuitton-Taschen bis hin zu in Schnaps eingelegten Schlangen, alles verkauften. Am Besten erinnere ich mich jedoch leider an den schmerzvollen Biss einer riesigen (quasi einer Monster-!!!) Ameise in meinem Nacken.

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Dann ging es zurück ans thailändische Ufer und zu einem Spaziergang am Grenzübergang zu Myanmar (Burma).

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Kurzer Stopp noch in einem Dorf, wo Menschen des “Longneck-Tribes” leben sollten. Da man dafür aber extra “Eintritt” zahlen musste und mir das Ganze eh äußerst unauthentisch vorkam – wie ein menschlicher Streichelzoo um genau zu sein – verzichteten wir darauf, beobachteten stattdessen ein paar spielende Kinder und entdeckten ein saftig-grünes Reisfeld.

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Besonders ans Herz legen würde ich diese Art von Tagesausflug nicht. Es halten jeweils zig Minibusse mit hunderten Touristen an all den genannten Stopps und alles scheint irgendwie aufgesetzt und wie nur für Touristen geschaffen. Kein bisschen authentisch. Bei einem nächsten Besuch würde ich wahrscheinlich vorziehen, auf eigene Faust eines der benachbarten Dörfer und Provinzen von Chiang Mai – beispielsweise Chiang Dao, von dem ich Gutes gehört habe – zu besuchen.

Mein Top-Tipp für Chiang Mai: der Elephant Nature Park

Den Tagesausflug, den ich nicht missen wollen würde, war der Besuch im “Elephant Nature Park”. Es gibt in der Umgebung von Chiang Mai unendlich viele Möglichkeiten zum Besuch einer Elefantenfarm oder zum Elefantenreiten. Jedoch stößt man hier auch auf große Unterschiede, was die Haltung und den Umgang mit den Tieren angeht. Insofern sollte man sich die Zeit nehmen, sich zu informieren und zu überlegen, welche Farm oder welches Unternehmen man mit seinem Eintrittsgeld unterstützen möchte. Ich habe mich bewusst für den Park entschieden, in dem man nicht auf den Elefanten reiten durfte und das hat auch einen besonderen Grund. Der Elephant Nature Park ist ein riesiges Grundstück, auf dem Elefanten, die aus schlechter Haltung stammen (auch aus Elefantenreiten für Touristen!), die krank oder nach langen Arbeitsjahren alt und geschwächt sind, aufgepäppelt werden oder ihr Gnadenbrot erhalten. Als Besucher kann man die Tiere aus nächster Nähe beobachten, darf beim Füttern helfen und beim Baden im Fluss. Man erhält eine Menge Informationen über thailändische Elefanten, über die Nutzung der Elefanten als Arbeitstiere, über “Mahouts” und natürlich über die Gründung des Parks und die Pflege und Versorgung der Tiere in diesem. Man kann das Gespräch mit den Mahouts suchen und mehr über einzelne Tiere und deren Geschichte erfahren. Zwischendurch gab es ein fantastisches Buffet und die Möglichkeit auch während des Essens die Tiere zu beobachten. Besonders aufregend fand ich, dass wir die Möglichkeit hatten, die Gründerin des Parks, Sangduen “Lek” Chailert, eine ganz kleine zierliche, aber gleichzeitig unglaublich stark wirkende Frau, kennenzulernen und sie im Kontakt mit den Elefanten beobachten zu dürfen. Ich hatte insgesamt das Gefühl, dass man die Natur der Tiere in diesem Park nicht missachtete, sondern im Gegenteil diese sehr respektierte, die Besucher auf eine gewisse Distanz zu den Tieren hielt, so dass diese nicht massiv gestört wurden. Auch die Anzahl der Besucher pro Tag war eingeschränkt. Ich war am Ende des Tages jedenfalls begeistert von diesem Projekt und unglaublich fasziniert von den Elefanten.

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Ein Fazit zu Chiang Mai

Chiang Mai hat mir insgesamt wahnsinnig gut gefallen. Ganz besonders toll fand ich die Freundlichkeit der Menschen. Jeder hatte ein Lächeln und freundliche Worte übrig. Touristische Abzocken, wie sie für den Süden Thailands zumindest teilweise schon üblich sind, habe ich hier nicht erfahren. Obwohl die Stadt die zweitgrößte Thailands ist, war die Atmosphäre sehr entspannt und “laid-back”. Hier treffen sich eher Rucksackreisende als Pauschaltouristen, was für mich ebenfalls ein großer Pluspunkt war. Alles in allem ein wunderbarer Abschluss für die Malaysia- und Thailandreise, die mit diesen Eindrücken zu Ende ging.

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 “In life we do things. Some we wish we had never done. Some we wish we could replay a million times in our heads. But they all make us who we are. And in the end they shape every detail about us. If we were to reverse any of them we wouldn’t be the person we are. So just live. Make mistakes. Have wonderful memories. But never ever second guess who you are, where you have been and most importantly where it is you’re going.”

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